Die Fahrzeuge von heute sind nicht nur mechanische Systeme, sondern digitale Plattformen auf Rädern. Software bestimmt mehr und mehr darüber, wie ein Fahrzeug funktioniert, wie sicher es ist – und ob es überhaupt zugelassen wird. Genau hier setzt das Thema Software Update Management Systeme (SUMS) an.
Ab Juli 2026 verlangt die UN ECE Regelung R156, dass alle Fahrzeughersteller mit Typgenehmigungen in Europa ein zertifiziertes Software Update Management System eingeführt haben. Die Uhr tickt. Und der Aufwand wird vielerorts massiv unterschätzt.
Was ist SUMS – und warum wird es so wichtig?
Ein SUMS ist das Rückgrat eines modernen Fahrzeugherstellers, wenn es um sichere, nachvollziehbare und regulierte Software-Updates geht. Es regelt, wie Updates entwickelt, freigegeben, verteilt und überwacht werden.
Ohne funktionierendes SUMS:
- keine neuen Typgenehmigungen ab Mitte 2026,
- kein Zugang zum europäischen Markt,
- und hohe Risiken im Bereich Cybersecurity.
Dabei ist SUMS nicht nur ein IT-Thema. Es betrifft Entwicklung, Produktion, Aftersales, Qualitätsmanagement und die gesamte Compliance-Struktur eines Unternehmens.
Die größten Herausforderungen in der Praxis
In unserer Masterclass zur Einführung von SUMS haben wir vor allem drei zentrale Problemfelder identifiziert – besonders für kleine und mittelständische Hersteller:
- Fehlende Dokumentation der Fahrzeugarchitektur: Ohne Klarheit darüber, welche Steuergeräte welche Funktionen steuern, lässt sich kein Update gezielt und sicher durchführen.
- Keine initiale Übersicht über Softwarestände: Wer nicht weiß, welche Software auf welchen Fahrzeugen ausgeliefert wurde, kann keine gezielten Updates planen oder genehmigen.
- Unsichere Update-Prozesse: Ohne Authentifizierung, Verifikation und Cybersecurity-Maßnahmen ist jedes Update ein potenzielles Einfallstor für Schadsoftware.
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Was die Regulierung verlangt – und wie man sie erfüllt
Die Grundlage für SUMS ist die UN-Regelung R156, ergänzt durch die harmonisierte Norm ISO 24089. Für OEMs ist die Umsetzung verpflichtend, für Zulieferer dringend empfohlen. Besonders wichtig ist:
- Ein integriertes Qualitätsmanagementsystem, das SUMS-Prozesse aufnimmt
- Ein funktionierendes Anforderungs- und Lieferantenmanagement
- Ein System zur Software-Identifikation, z. B. über RXSWIN-Nummern
- Ein Update-Freigabeprozess, der Safety, Security und Kompatibilität prüft
- Eine Verteillogik, mit der Updates über Werkstatt oder OTA gezielt an Fahrzeuge gesendet werden können
Dabei sind Software-Updates, die nicht freigegeben sind, regulatorisch gesehen nichts anderes als Malware – mit allen rechtlichen Konsequenzen.
Cybersecurity und SUMS – untrennbar verbunden
SUMS ist keine isolierte Maßnahme, sondern Teil einer ganzheitlichen Cybersecurity-Strategie. Die Verbindung zur UN ECE R155 (Cybersecurity Management) ist eng. Bedrohungen wie manipulierte Update-Dateien, unautorisierte Zugriffe oder absichtlich verhinderte Updates müssen erkannt, bewertet und systematisch abgesichert werden – durch sogenannte TARAs (Threat Analysis & Risk Assessment).
Over-the-Air als Standard der Zukunft
Schon heute sind drahtlose Updates bei vielen OEMs Standard. In Zukunft wird kaum ein Hersteller ohne OTA-Strategie bestehen können. Warum?
- Rückrufe sind teuer und imageschädigend
- Kunden erwarten schnelle Fehlerbehebungen
- Neue Funktionen werden zunehmend per Software freigeschaltet
Ein funktionierendes SUMS ist die Voraussetzung dafür, dass OTA-Updates überhaupt zulässig sind – und nicht zur Schwachstelle werden.
Der Weg zur Zertifizierung – und warum es jetzt losgehen muss
Viele Unternehmen unterschätzen den Aufwand: Die letzte Frist zur Umsetzung ist zwar erst im Juli 2026, doch wer rückwärts plant, erkennt schnell:
- Die ersten Audits starten bereits ab Q3 2025
- Der Aufbau von Prozessen, Dokumentation und Systemen dauert mindestens 6–9 Monate
- Es müssen mehrere Abteilungen und Lieferanten eingebunden werden
Jetzt zu starten ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.
Startklar für 2026? Die Masterclass zeigt Schritt für Schritt, wie Sie SUMS in Ihrem Unternehmen etablieren – praxisnah und auditbereit.
Fazit: SUMS ist keine Pflichtübung – sondern strategischer Erfolgsfaktor
Ein gut aufgebautes SUMS schützt vor Cyberangriffen, erhöht die Produktqualität und bewahrt den Marktzugang. Wer es richtig anpackt, kann sogar Wettbewerbsvorteile daraus ziehen – etwa durch schnellere Updatezyklen, weniger Rückrufe und höhere Kundenbindung.
ClockworkX begleitet Unternehmen auf diesem Weg – entweder als Umsetzungspartner oder in Form einer strukturierten Befähigung. Von der Prozessdefinition über die Einführung von RXSWIN-Systemen bis zur Vorbereitung auf das Audit.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, wie SUMS in Ihrem Unternehmen eingeführt werden kann – sprechen Sie uns an. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt.